Digital Criticism

Unconference vom 21. Oktober 2021 bis 22. Oktober 2021 📅

Konzept

Einführung

Forscher*innen aus Schweizer Universitäten und wissenschaftlichen Institutionen laden alle Interessierten herzlich zur ersten Unkonferenz «Digitale Kritik» ein. Offen und ohne Teilnahmegebühren wurde dieser einzigartige Anlass am 21. und 22. Oktober 2021 online durchgeführt.

Nach mehr als einer Dekade an Diskussionen zum digital turn und dem damit verbundenen Einfluss auf Forschung und Gesellschaft als Ganzes wollen wir Raum und Möglichkeiten zur Reflexion und zur Bildung von Netzwerken schaffen. Wir wollen Forschungsresultate und zukünftige Trends im Bereich der digital studies und den digital humanities mit Wissenschaftler*innen aus der Schweiz und darüber hinaus diskutieren.

Ziele

  • Bildung eines internationalen Netzwerks für die Forschungscommunity im Bereich der digital studies / digital humanities
  • Austausch über aktuelle Themen und die eigene Forschung
  • zukünftige transdisziplinäre Herausforderungen identifizieren und gemeinsam angehen
  • Die Charakteristika digitaler Forschungsmethoden diskutieren und einordnen

Den (englischen) Bericht der Veranstaltung finden Sie hier zum Download.

Was ist eine Unkonferenz?

Eine Unkonferenz ist eine informelle, participant-driven Veranstaltung, die versucht die hierarchischen Aspekte herkömmlicher Konferenzen zu vermeiden. Das Format fördert die Bildung von Netzwerken, offenen Diskussionen und die aktive Teilnahme. Entstanden ist das Formt in den 2000er Jahren im Silicon Valley, um innovative Ideen zu diskutieren und zu entwickeln. Unkonferenzen hoben Social Media und das «Web 2.0» aus der Taufe.

Eine Unkonferenz läuft folgendermassen ab:

  1. Registrierung für die Konferenz
  2. Die Teilnehmer*innen werden zu Beginn in einer gemeinsamen Session aufgefordert, eigene Ideen und Diskussionsvorschläge vorzubringen
  3. Alle Themenvorschläge werden gesammelt. Anschliessend wird darüber abgestimmt, welche Themen in Form von Panels diskutiert werden
  4. Die gewählten Themen werden in 45 minütigen Slots eingeteilt. Ein finalisiertes Programm wird vorgestellt
  5. Die Teilnehmer*innen wählen frei, welche Panels sie besuchen und wie sie sich einbringen
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Programm

Das Programm beinhaltet zwei gemeinsame Sitzungen, drei Keynotes von führenden Wissenschaftlerinnen aus dem Bereich der digital studies sowie drei parallele Panelsessions zu Themen, die die Teilnehmerinnen selbst vorgeschlagen und ausgewählt haben.

21. Oktober
08:45 Einführung in BigBlueButton
durch geführt von CH-Open
09:30 Einführung durch die Organisierenden
Willkommensworte von Dr. Markus Zürcher
10:00 Pitching-Session
11:00 Grasping the digital world through its uses.
The example of information and journalism
Keynote von Nathalie Pignard Cheynel
Wahl der Panels
12:00 Programmvorstellung und Mittagspause
13:30 Erste Panelsession
André Cardozo Sarli: Algorithms as normative tools 📝 Etherpad
Arjun Sanyal: Critical digital literacy in the libraries for persons from different socio-cultural milieux (empowerment) 📝 Etherpad
Victoria Fleury: Combining information from diverse collections and sources. Accessing visualizations 📝 Etherpad
14:15 Pause
15:00 Zweite Panelsession
Enrico Natale: Essential readings on digital criticism 📝 Etherpad
Laetitia Gern: Political discourse online on YouTube 📝 Etherpad
Widmer & Schneider: Premodern data for NLP 📝 Etherpad
15:45 Dritte Panelsession
Melanie Boehi: Transparency and democratizing archives by digitization 📝 Etherpad
Moritz Mähr: Micropublications (secure research data, do something participant driven, new ways for preprints) 📝 Etherpad
Adrien Tournier: 5G - history of telecommunication 📝 Etherpad
16:30 Pause
17:00 What is the Place of History of Computing in Critiques of Computing?
Keynote von Mar Hicks
22. Oktober
08:45
09:30 Start zum zweiten Tag
10:00 Vierte Panelsession
Geffroy Valérian: Non-uses of digital technology (unnecessary or unwanted tools) 📝 Etherpad
Elias Kreyenbühl: From papyri to photographs. Doing research with images. 📝 Etherpad
Tobias Hodel: DH Summerschool 📝 Etherpad
11:00 Digitale Erkundungen im Medialab der Sciences Po
Keynote von Dominique Cardon
12:00 Fünfte Panelsession
Lorenz & Berg: Social Media as a source for research (ethical, technical, legal) 📝 Etherpad
Isabelle Marthot-Santaniello: How much advertising for DH research while doing it? 📝 Etherpad
Jennifer Rabe: Digital Selfcare tools and utilities 📝 Etherpad
Pause
13:30 Präsentation der Resultate und Ausblick
14:15 Table-Ronde zum Abschluss
15:00
15:45
16:30
17:00

Keynotes

Mar Hicks (Illinois Institute of Technology)

Mar Hicks (Illinois Institute of Technology)

Mar Hicks ist Autorin, Historikerin und Professorin und forscht zu den Themen Computergeschichte, Arbeit, Technologie sowie Queer Science and Technology Studies. Ihre Forschung konzentriert sich darauf, wie Geschlecht und Sexualität verborgene technologische Dynamiken ans Licht bringen und wie die Erfahrungen von Frauen und LGBTQIA-Personen die zentralen Erzählungen der Computergeschichte auf unerwartete Weise verändern. Hicks’ mehrfach preisgekröntes Buch ”Programmed Inequality” (Programmierte Ungleichheit) befasst sich mit der Frage, wie die Brit*innen ihre frühe Führungsposition im Bereich der Informatik verloren haben, indem sie weibliche Computerfachkräfte ausschlossen, und was uns diese warnende Geschichte über aktuelle Probleme im Hightech-Bereich verrät. Ihr neues Werk befasst sich mit Widerstand und Queerness in der Geschichte der Technologie. Im Frühjahr 2021 erschien bei MIT Press ein Sammelband mit dem Titel ”Your Computer Is On Fire”, in dem es darum geht, wie wir unsere kaputten Hightech-Infrastrukturen reparieren können. Lesen Sie mehr unter: marhicks.com.

What is the Place of History of Computing in Critiques of Computing?

This talk looks at the historical connections between computing’s development in the 20th century and issues of marginalization in tech in the 21st century that have been exacerbated by particular computing tools and platforms. Drawing a throughline from the centralizing tendencies of digital technologies in the 20th century to the power imbalances fostered by digital platforms in the 21st century, this talk invites listeners to consider the history of computing’s focus on triumphal “progress narratives” as part of the problem we face when confronting computing’s flaws in the present.

Dominique Cardon (Médialab Sciences Po)

Dominique Cardon (Médialab Sciences Po)

Dominique Cardon, geboren 1965, ist Soziologe, Forscher, Professor und seit 2016 Direktor des Medialab an der Sciences Po. Er war von 1996 bis 2016 Mitglied des Forschungszentrums Orange Labs und ausserordentlicher Professor am Technischen Labor der Universität Marne la Vallée, wo er 2015 auch seine Dissertation “Der erweiterte öffentliche Raum. Meinung, Kritik und Ausdruckskraft im Internetzeitalter” (“L’espace public élargi. Opinion, critique et expressivité à l’ère d’internet”) im Jahr 2015 verteidigte. Als ehemaliges Mitglied des Zentrums für Studien über soziale Bewegungen an der EHESS und Mitglied des Redaktionsausschusses der Zeitschrift “Réseaux” konzentrierte er sich in seiner Arbeit und Forschung zunächst auf verschiedene Ausdrucksformen in traditionellen Medien. Anschließend beschäftigte er sich mit der Nutzung von Kommunikationstechnologien wie kollaborativen Tools, den Beziehungen zwischen kulturellen Praktiken und sozialem Leben und den Veränderungen in der Arbeitsweise, die durch die digitale Revolution hervorgerufen wurden. https://www.institutfrancais.com/en/portrait/dominique-cardon

Nathalie Pignard-Cheynel (Université de Neuchâtel)

Nathalie Pignard-Cheynel (Université de Neuchâtel)

Nathalie Pignard-Cheynel ist ordentliche Professorin für Journalismus und digitale Information an der Universität Neuchâtel (UniNE), wo sie die Akademie für Journalismus und Medien (AJM) leitet. Zuvor leitete sie die Journalistenschule in Grenoble und war für den Masterstudiengang Journalismus und digitale Medien an der Universität Lothringen verantwortlich. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Veränderungen journalistischer Praktiken und die Veränderungen in den Redaktionen im digitalen Zeitalter, insbesondere die Nutzung sozialer Netzwerke und mobiler Medien, die Entstehung neuer Nachrichtenformate und die Beteiligung von Internetnutzer*innen am Prozess der Erstellung von Online-Informationen. Sie ist Mitherausgeberin des Buches #info: Commenter et partager l’actualité sur Twitter et Facebook, (2018, Editions de la Maison des sciences de l’homme) und Mitautorin des Buches Journalisme mobile (2019, Editions de Boeck). Sie leitet das (vom SNF finanzierte) Forschungsprojekt LINC - L’information locale à l’épreuve du numérique: repenser les liens entre médias, journalistes et publics (2018-2020).

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Organisation

Registrierung

Die Registrierung ist gratis. Nach der erfolgreichen Registrierung wird ein Link zum virtuellen Konferenzraum versendet. Zusätzlich werden wir ein kleines Geschenk per Post verschicken.

Hier geht’s zur online Registrierung (geschlossen).

Ablauf des Pitching und der Auswahl

Am ersten Tag des Anlasses (21. Oktober, um 10:00 Uhr) wird eine pitching session durchgeführt. Hier können Themen vorgeschlagen werden: Bitte erklären Sie kurz und prägnant die Idee Ihres Panels und nennen Sie einen aussagekräftigen Titel. . Sie können Ihren Vorschlag auch bereits im Vorfeld online vorschlagen. Alle online eingegangen Vorschläge werden an der pitching session ebenfalls kurz vorgestellt.

Eine Unkonferenz ist ein offener und freier Raum. Jedes Thema kann vorgeschlagen und diskutiert werden. Vom Datenmanagement zur Forschungsförderung, von Fragen zur Privatsphäre bis zum Einsatz digitaler Methoden in Lehre und Forschung: Alles ist willkommen.

Unsicher, ob das Thema wirklich diskutiert werden soll? Schlagen Sie es vor! Unsicher, ob das Thema in den Bereich der ‘Critique Digitale’ fällt? Schlagen Sie es vor!

Sobald alle Panelvorschläge gesammelt sind, stimmen die Teilnehmer*innen über das Programm ab. Panels mit hoher Zustimmung werden als Slots von 45 Minuten in das Programm aufgenommen. Weitere Informationen über das Abstimmungssystem finden Sie hier.

Das definitive Programm wird anschliessend auf dieser Website veröffentlicht. Den Teilnehmer*innen steht es frei, sich in den verschiedenen virtuellen Räumen zu bewegen und die Panels zu besuchen, für die sie sich interessieren.

Panels

Panels sind 45-minütige Diskussions- und Austauschrunden zu einem bestimmten Thema. Die Person, die das Thema vorgeschlagen hat, moderiert die Diskussionen.

Sprache(N!)

Da die Unkonferenz in der Schweiz stattfindet, einem Land mit vier Amtssprachen, ist es uns ein Anliegen, die Mehrsprachigkeit zu fördern. Wir sind bestrebt, Englisch während der gesamten Veranstaltung als lingua franca zu verwenden, werden aber auch die Teilnehmer*innen ermutigen, ihre eigenen Sprachen oder Englisch zu sprechen.

  • Die Keynotes werden in Französisch (mit Live-Untertiteln in Englisch) und Englisch gehalten.
  • Die Kommunikation im Plenum findet in Englisch statt. In den Pitching-Sitzungen können die Teilnehmer*innen in ihrer eigenen Sprache sprechen, und wir übersetzen live, falls notwendig.
  • In den Panels entscheiden die Moderator*innen über die Sprache und gehen auf die Kompetenzen der Teilnehmer*innen ein.

FAQ

Wer kann und soll teilnehmen ? Diese Veranstaltung ist besonders – aber nicht ausschliesslich – geeignet für Doktorand*innen. Postdocs, wissenschaftliche Mitarbeiter\*innen und Masterstudent\*innen sind ebenfalls willkommen. Es gibt keine Anforderungen an bestimmte Fachgebiete, solange ein Zusammenhang mit der eigenen Arbeit oder dem Studium besteht.
Müssen Abstracts, Papers oder Präsentationen eingereicht werden?

Nein. Als Unkonferenz folgt die ‘Critique Digitale’ nicht einer traditionellen wissenschaftlichen Veranstaltung, sondern funktioniert als offener Raum, in dem die Referent*innen, Organisator*innen und Teilnehmer*innen die Themen auswählen. Dies ist ein kollaborativer Weg, um zu debattieren, Informationen auszutauschen und Wissen aufzubauen.

Wie kann ich mich für BigBlueButton registrieren?
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Konferenzsoftware und Plattform

Die Konferenz findet auf BigBlueButton (BBB) statt, einer quelloffenen Visio-Konferenzsoftware, die von CH-Open entwickelt wurde, einer schweizerischen Organisation zur Förderung von Open-Source-Software, Online-Datenschutz und offenen Datenstandards. Ein Handbuch und Tutorials zur Verwendung von BBB sind verfügbar. Die Abstimmung über das Programm findet über die Anwendung mieuxvoter.fr statt. Informationen zum Konzept des Mehrheitsentscheids finden Sie hier

Inhalt und Struktur

Der Inhalt und die Struktur des Tages werden von den Teilnehmer*innen bestimmt. Vgl. zum Beispiel das Konzept des BarCamp.

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